„Der schlimmste Tag“

Wo man hinschaut – fast überall nur Emotionen. M.E. fatal: die Ineinssetzung von 11/9 mit 9/11, als handele es sich um eine Verschwörung, einen Putsch, ein Attentat.

Von dem Ergebnis überrascht, besser: überrollt war auch ich. Jetzt, im Angesicht des allgemeinen Aufruhrs, fühle ich mich beinahe schuldig, nicht auch wütend oder wenigstens traurig zu sein. Meine ehrlichste Gefühlsregung ist eine leise Belustigung. Trump hat eigentlich alles Menschenmögliche dafür getan, unwählbar zu sein. Doch das gilt nur für meinen Wahrnehmungsbereich – offensichtlich ist eine Mehrheit der amerikanischen Bevölkerung anderer Meinung.

Der Pessimismus von heute ist das Gegenstück zum Optimismus von damals, als Obama US-Präsident wurde. 2008 herrschte eine unglaubliche Zuversicht: Nun würde alles besser werden.
Was besser wurde, müsste man herausfinden, aber es passierten auch Dinge wie die Tötung von Osama Bin Laden und die Verfolgung von Edward Snowden. Wie formuliert man das am besten: Diese Dinge passierten, obwohl Obama Präsident war. Diese Dinge passierten, weil Obama Präsident war. Diese Dinge passierten, während Obama Präsident war.

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